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Outdoor-Sport bei Kälte - Die wichtigsten Fragen und Antworten
Auch im Winter bleibt regelmäßige Bewegung wichtig. Sie stärkt das Immunsystem, bringt gute Laune und hilft, im Frühjahr schnell wieder zur alten Trainingsroutine zurückzufinden. Allerdings sind beim winterlichen Outdoor-Sport ein paar Dinge zu beachten. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen:
1. Kann ich bei Kälte draußen wie gewohnt trainieren?
Solange die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen, ist das kein Problem. Bei Minusgraden gilt allerdings: langsam ans Training herantasten. Fallen die Temperaturen unter – 10 Grad, raten Sportwissenschaftler nur noch zu leichter Bewegung. Schmerzt das Atmen, sollten Sie die Belastung auf jeden Fall sofort reduzieren. Im Allgemeinen sind kurze bis mittellange Ausdauereinheiten bei Kälte aber unkritisch und stärken sogar das Immunsystem. Denn bei Kälte aktiviert unser Organismus die Bildung von Abwehrzellen. Achtung: Bei Bluthochdruck und bekannten Herzproblemen ist Vorsicht angebracht! Anstrengung in der Kälte belastet immer die Gefäße. Besprechen Sie Ihre Trainingspläne deshalb vorab mit Ihrem Arzt.
2. Was muss ich beim (Winter-)Sport draußen speziell beachten?
Schenken Sie dem Warm-up im Winter mehr Aufmerksamkeit als sonst, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Zudem ist es im Winter oft nass oder rutschig, daher sollten etwa Jogger und Walker unbedingt Trainingsschuhe nutzen, die über mehr Profil verfügen – etwa Trailrunning- Schuhe. Bei sämtlichen Aktiv-Sportarten (Joggen, Biken, Wandern, Schneeschuhlaufen etc.) empfiehlt sich Kleidung nach dem Zwiebelprinzip. Dann können Sie die verschiedenen Schichten nach Bedarf ab- oder anlegen, sobald Ihr Körper „auf Touren“ kommt und ins Schwitzen gerät. Denn ein Auskühlen aufgrund feuchter Kleidung sollten Sie unbedingt vermeiden.
3. Macht das Outdoor-Training im Winter anfälliger für Infekte?
Jein. Grundsätzlich stärkt es das Immunsystem sogar. Es gibt direkt nach jedem Training aber einen sogenannten Open-Window-Effekt: Nach sportlichen Belastungen geraten wir kurz in eine immunologische Lücke, wodurch Krankheitserreger leichtes Spiel haben – wir sind dann kurzfristig anfälliger für Infekte, im Winter natürlich vor allem für Erkältungen. Der Effekt hält einige Stunden an. Deshalb ist es richtig, nach dem Training nichts zu riskieren: tauschen Sie nass geschwitzte Sportkleidung schnell gegen trockene, warme Sachen!
4. Kann ich auch mit Rheuma oder Gelenkproblemen im Winter draußen Sport machen?
Gerade in der kalten Jahreszeit trägt regelmäßige Bewegung an der frischen Luft zu einer deutlichen Linderung rheumatischer Schmerzen bei. Behalten Sie allerdings die erhöhte Rutsch- und Sturzgefahr – etwa beim Radfahren oder Nordic Walking – besonders im Blick. Ziehen Sie sich außerdem warm an, damit die Gelenke nicht kalt werden. Bei geringer Krankheitsaktivität ist sogar klassischer Wintersport möglich: Experten empfehlen Rheumapatienten vor allem Skilanglauf. Wintersportarten wie etwa Eishockey und Alpin-Skifahren eignen sich hingegen nur bei zurückhaltendem Fahrstil und sehr guten äußeren Bedingungen.
5. Ist Eisbaden ein gesunder Wintersport?
Ja, Mediziner raten sogar zu diesem Hobby: Wer regelmäßig in kalte Gewässer eintaucht, ist etwa deutlich seltener erkältet. Das Eisbaden hilft dem Körper zudem, zellschädigende freie Radikale abzubauen und trainiert das Herz-Kreislauf- System. Selbst chronische Krankheiten wie Multiple Sklerose und Rheuma können sich bessern, vor allem Patienten mit rheumatoider Arthritis profitieren von der Kältetherapie. Dennoch ist der Kälteschock nicht für alle Menschen geeignet –sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie es ausprobieren!